Farm Trans und Nachhaltigkeit: Interview mit Jan-Marijn Vink – Leiter der Analyse- und Kontrollabteilung
23 | 08 | 2023
„Von mehr Effizienz profitieren alle, auch die Umwelt. Dafür braucht man aber einen langen Atem.“
Dieses Interview stammt aus dem Farm Trans Sustainability Report 2021–2022. Den vollständigen Nachhaltigkeitsbericht finden Sie auf unserer Nachhaltigkeitsseite.
Welche Aufgabe hat die Analyse- und Kontrollabteilung bei Farm Trans?
„Effizienter Transport ist unser Kerngeschäft. Dafür müssen wir gut planen, all unsere Aufträge im Blick behalten und jederzeit nachverfolgen, wo sich unsere Lkw gerade befinden. Die Analyse- und Kontrollabteilung hilft Farm Trans, Einblicke in diese Abläufe zu erhalten. Zum Beispiel erfassen die Bordcomputer unserer Laster jedes Detail sämtlicher Fahrten. Sie sagen uns, was Minute für Minute passiert ist. Mithilfe dieser Daten können wir feststellen, was gut läuft und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt. Das ist natürlich nur ein einfaches Beispiel. Jeder im Unternehmen kann uns eine Frage stellen und wir sammeln dann die nötigen Daten, um die entsprechende Antwort zu geben. Wir versuchen außerdem, den Abteilungen proaktiv nützliche Daten bereitzustellen. Eine Abteilung könnte etwa davon ausgehen, dass ihre Performance optimal ist. Unsere Daten zeigen aber, dass es noch erheblichen Spielraum für Verbesserungen gibt. Das ist vielleicht nicht immer schön, aber definitiv immer hilfreich.“
Welche Daten leisten den größten Beitrag zu nachhaltigerem Transport?
„Vor zehn Jahren hätte man beim Thema Nachhaltigkeit noch an einen Lastwagen gedacht, der eine große schwarze Abgaswolke ausstößt. Doch der Kraftstoffverbrauch ist allein gar nicht so aufschlussreich, wenn man die Nachhaltigkeitsleistung verbessern will. Wie viel Kraftstoff ein Wagen bei einer Fahrt verbraucht, hängt von vielen Faktoren ab, auf die man gar keinen Einfluss hat, wie dem Wetter. Wir sollten uns lieber auf Dinge konzentrieren, die wir beeinflussen können. So hat die Fahrweise unserer Fahrer erhebliche Auswirkungen auf den Verbrauch und diese können wir sowohl messen als auch optimieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Auslastung. Lkw sollten möglichst nicht leer durch die Gegend fahren, sondern voll beladen und so effizient wie möglich ans Ziel gelangen. Wenn ein Wagen von A nach B fährt, sollte idealerweise in der Nähe von Punkt B schon der nächste Kunde mit neuer Fracht warten, die direkt abgeholt werden kann. Wir haben Heatmaps, die uns verraten, wo unsere meisten Lieferungen hingehen. Wenn wir uns bemühen, in diesen Gegenden Neukunden zu gewinnen, können sowohl wir als auch unsere Kunden die Kohlenstoffemissionen reduzieren.“
Gibt es beim Einsatz von Daten für mehr Nachhaltigkeit Tücken, die man meiden sollte?
„Von mehr Effizienz profitieren alle, auch die Umwelt. Dafür braucht man aber einen langen Atem. Konsequenz ist das A und O, Tag für Tag. Je mehr Daten wir sammeln, desto besser werden unsere Prognosen. Natürlich können auch die besten Pläne durch unvorhergesehene Umstände über den Haufen geworfen werden. Doch je mehr Faktoren man von vornherein berücksichtigt, desto besser sind die Aussichten auf Erfolg.“